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Tag, Christian-Gotthilf (*1735-†1811)

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Christian Gotthilf Tag wurde am 2. April 1735 im erzgebirgischen Beierfeld geboren und verstarb am 19. Juni 1811 im sächsischen Niederzwönitz. Gottfried August Homilius verschaffte dem Sohn des Schulmeisters und Organisten Christian Tag im Jahre 1749 eine sechsjährige Freistelle als Alumnus der Dresdner Kreuzschule.

Nachdem Tag seine wissenschaftliche und musikalische Ausbildung mit Erfolg zu Ende gebracht hatte, faßte er den Beschluß, sich in Leipzig als Student der Theologie zu immatrikulieren. Auf seiner Fahrt dorthin kam er allerdings nur bis Hohenstein (Hohenstein-Ernstthal), wo man ihm im April 1755 die vakante Stelle eines "Kantors und Schulkollegen" anbot. Tag nahm an und sorgte in dem Ort für ein reiches Musikleben. Als er 1808 aus dem Dienst ausschied, war er 73 Jahre alt - und womöglich sogar das unbewußte Vorbild für den Kantor Hempel, den der 1842 in Ernstthal geborene Karl May mit seinem Roman Der Ölprinz unsterblich gemacht hat.

Christian Gotthilf Tag war einer der tüchtigsten Organisten, Orgel- sachverständigen und Kantoren der Zeit. Mit seinem kompositorischen Fleiß (Gerber nennt ihn einen "würdigen Kirchenkomponisten") brachte er es zwischen dem späten Barock und der Empfindsamkeit auf eine Fülle geistlicher Werke, unter denen als Schwerpunkt die zwischen etwa 1760 und 1780 entstandenen Kantaten hervorragen. Diese zumeist auf pietistischen Texten fußenden Kompositionen verraten den Einfluß des Dresdner Komponisten Johann Adolf Hasse und seines Kollegen Johann Gottlieb Naumann, der unter anderem die große schwedische Nationaloper Gustav Wasa verfaßte.

Was in Tags Schaffen auffällt, ist das konservative Festhalten an der Fugen- form und ein Hang zu tonmalerischen und tonsymbolischen Elementen. Die Messen aus seiner Feder gehorchen der bekannten Anlage der zweisätzigen Missa brevis und unterscheiden sich in ihren Rezitativen und Arien kaum von den Kantaten. Nach 1780 präsentierte sich Tag auch als Verfasser modischer Lieder und Klavierstücke, die deutlich unter dem Einfluß der Berliner Liederschule standen - und die koketten Rokokotöne dieser Musik übertrug er unter anderem auch auf die Orgel, die damit ihrerseits zu einem galanten, empfindsamen Instrument wurde.

 

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