• Sonatine für Flöte und Klavier op. 35
Beschreibung:
Einsätzige Sonatine
Wenn ich mir diese Sonatine, heute, Jahre nach ihrer
Entstehung, wieder einmal anschaue, erinnere ich mich tatsächlich
wieder daran, mit welcher Spontaneität ich sie damals aufgeschrieben
habe.
Dieses Opus 35 ist eines jener Stücke, denen außer der
erschreckend simplen Idee etwas für Flöte und
Klavier zu schreiben das musikalische Erscheinungs-bild
eines Musikers voraufging. Hier war es der Flötist Carlo Jans,
den ich erstmals bei der Uraufführung meines ersten Bläserquintetts
op. 16 erlebt und zudem in mehreren vorzüglichen Aufnahmen gehört
hatte. Was lag also näher, als ihm ein paar Flötentöne
beizubringen, von denen ich wußte, daß er sie brillant
bewältigen würde?
So erklärt sich der weitgehend impressionistische Duktus dieser
Musik, die ich nur ihrer Kürze wegen als Sonatine bezeichnet
habe. Sie sollte als eine kleine, rhapsodische Plein Air-Szene aufgefaßt
werden, in der die verschiedenen formalen Abschnitte wie durch wechselnde
Winde herbeigeweht und wieder davon-getragen werden mal leicht
und weich in den Übergängen; mal wie von einer plötzlichen
Bö dahergefegt; al fresco im Schwirren und Flirren der langen
Triolensequenzen; parfümiert in den träumeri-schen Passagen.
Kurzum: eher eine freie Bilderfolge aus Erinnerungen, Blenden und
Schnitten als eine ungemein absichtsvolle Konstruktion, mehr Assoziation
als Montage. Und sie in dieser Weise zu spielen, ist gewiß kein
Fehler ...
Rick LaSalle, Juni 2006
Dauer: ca. 11 Min.
Format: DIN A4, Partitur - 20 Seiten, Stimme - 8 Seiten
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