Oratorium zu Ehren des heiligen Ansgar
für Bariton Solo, 2 Sprecher, 1 Sprecherin,
gemischten Chor, 3 Blockflöten, 2 Gitarren und 2 Trommeln oder ein Paar Bongos
Textgestaltung: Regine Correns
»» pdf - 17 Seiten aus der Partitur
Bemerkungen zum Text von Regine Correns:
Den Schwerpunkt in Ansgars Lebenslauf möchte ich auf den betenden und verkündigenden Ansgar setzen. So bleiben einige Dinge ausgespart wie zum Beispiel seine Beziehung zum Kaiser, zum Abt seines Klosters, zu Ebo von Reims und Horich II. Es geht mir weniger um geschichtliche Vollständigkeit als vielmehr um ein exemplarisches Verhalten des heiligen Ansgar, das auch für unsere Gegenwart hilfreich ist.
Der Hauptakteur in diesem Oratorium ist eigentlich das Wort Gottes bzw. der Glaube an Gottes Heil bringendes Wort. Bezüge dazu finden sich in allen Teilen des Textes.
So ist auch die Auswahl folgender Elemente zu begründen:
Althochdeutsche Gebetstexte: Sie binden uns Menschen der Gegenwart zurück an die, die vor uns glaubten und zeigen die Lebensfähigkeit des Gotteswortes.
Einfache Chorlieder: Sie schlagen den Bogen vom frühen Mittelalter (althochdeutsche Texte) in unsrige Zeit.
Das Motiv „Licht“ verdeutlicht die Frohe Botschaft des Glaubens.
Zur Textstruktur:
1. Der Text ist untergliedert in 6 Szenen. Jede Szene schließt mit einem Chorlied ab.
2. Landschaftsschilderungen: Sie sind sprachliche Bilder für die jeweilige Glaubenssituation.
Sie sind im Präsens formuliert, weil die angedeutete Glaubenssituation allgemeingültig ist.
3. Originaltexte des heiligen Ansgar, entnommen aus seiner Gebetssammlung „Pigmenta“.
Sie sind gerahmt von kurzen Psalmversen.
4. Hinweise auf mehrere Visionen des hl. Ansgar (frei gestaltet).
Sprecher: 1. und 2. – männlich, 3. – weiblich
Heiliger Ansgar: Bild aus dem Jahr 1668
Zur musikalischen Gestaltung von Adelheid Geck:
Die instrumentalen Zwischenspiele, die Liedbearbeitungen und die Vertonung der Ansgartexte im rezitativischen Stil beabsichtigen eine Ausdruckverstärkung der spirituellen Inhalte mit einfachen schlichten musikalischen Mitteln.
Im Textheft des Oratoriums hatte die Autorin für die musikalische Gestaltung schon ganz bestimmte Vorstellungen formuliert, denen ich gerne nachgekommen bin. So sollten Fellinstrumente (z. B. Trommeln) immer dann eingesetzt werden, wenn es um heidnische Inhalte geht. In der Partitur legte ich die rhythmischen Motive genau fest, es sind aber durchaus auch improvisatorische Zwischenspiele denkbar.
Flötensätze, also durch den Atem erzeugte melodische Phrasen, stehen für christliche Inhalte.
Für die akkordische und melodische Begleitung des Singkreises, der Flöten und des Solo-Baritons (Ansgar) bieten sich eine - oder zur Verstärkung - auch zwei Gitarren an.
Die bekannten Lieder und deren instrumentalen Vorspiele wurden absichtlich im traditionellen Satz harmonisiert. Wohl durch die Gitarren-Grundstimmung in e-Moll angeregt, neigt so mancher Satz zur phrygischen Kirchentonart, die wiederum dem Zeitalter Ansgars entspricht.